Zukunft Erde. Ist CO2 wirklich der entscheidende Klimakiller?
- Michael Matthies
- 12.11.2010
- Um die Antwort gleich am Anfang zu geben: Ja, Kohlendioxid, CO2, ist das entscheidende, aber nicht allein wirksame Gas für die globale Erwärmung! Ein Klimakiller ist es jedoch nicht. Das Klima schwankt aufgrund geologischer und anderer natürlicher Einflüsse beträchtlich. Neu jedoch ist, dass der Mensch massiv in das Klimageschehen eingreift. Wasserdampf ist der wichtigste Verursacher des natürlichen Treibhauseffektes, ohne den es auf der Erde über 20 Grad Celsius kälter wäre. Das zweitwichtigste natürliche Treibhausgas ist CO2, das ca. 7 Grad Celsius zum natürlichen Treibhauseffekt beiträgt und damit das Erdklima so einstellt, dass wir gut auf der Erde leben können. Weitere klimarelevante Spurengase sind unter anderem Methan, Stickoxide, Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) sowie Staubpartikel von Vulkanausbrüchen, die in der Vergangenheit erheblich zur Abkühlung beigetragen haben. Der atmosphärische Gehalt aller genannten Spurengase ist insbesondere in den letzten 50 Jahren steil angestiegen. Nur die FCKW gehen seit einigen Jahren zurück, was ein Erfolg des Montreal-Protokolls zum Schutz der Ozonschicht von 1987 ist. Warum kommt es vor allem auf die Reduzierung der Emission von CO2 an, um die Erderwärmung zu mildern? CO2 hat eine über 1.000-fach höhere Konzentration in der Atmosphäre als Stickoxide, die von Kfz und Ackerböden emittiert werden, und eine 250-fach höhere als Methan, welches unter anderem von Milchkühen und Reisfeldern freigesetzt wird. Obwohl jedes Molekül Stickoxid 300mal und Methan 25-mal stärker als CO2 die Erdtemperatur anheizt, dominiert das CO2 aufgrund seiner hohen Konzentration und Emission. CO2 ist also die Haupt-Triebkraft der globalen Erwärmung (»Strahlungsantrieb«), jedoch nicht die einzige; ebenso wichtig ist es, die anderen Klimaschadgase zu reduzieren. Besonders fatal sind die sogenannten »Teufelskreise«, wissenschaftlich positive Rückkopplung genannt, die die Klimaerwärmung besonders anheizen, zum Beispiel setzt das Auftauen der Permafrostböden Methan frei, das wiederum das Klima anheizt oder das Abschmelzen der Polkappen bewirkt, so dass die Rückstrahlung in den Weltraum reduziert und damit die Temperatur erhöht wird. Klimamodelle bilden diese Rückkopplungen ab und liefern eine Erklärung für die vergangenen Schwankungen sowie die Grundlage für die Prognose der zukünftigen Klimaentwicklung. Alle denkbaren Szenarien sagen eine Erhöhung der Erdtemperatur und Zunahme extremer Ereignisse voraus, an der das CO2 den entscheidenden Anteil hat