Regen oder Sonnenschein. Können Frösche das Wetter vorhersagen?
- 23.11.2012
- Die moderne Wettervorhersage geht auf eine Beobachtung des Naturwissenschaftlers und Politikers Otto von Guericke, Namensgeber der Universität Magdeburg, im 17. Jahrhundert zurück. Er entdeckte, dass sich ein aufziehendes Gewitter durch einen Abfall des Luftdrucks frühzeitig ankündigt. Heute tauschen zahlreiche Wetterdienste Messdaten aus und bedienen sich modernster Techniken zur Vorhersage des Wetterverlaufs. So konnten wir erst kürzlich im Fernsehen mitverfolgen, wie mit Hilfe von Satellitenaufnahmen die Entstehung des Wirbelsturms Sandy beobachtet und seine Wanderung auf New York vorhergesagt wurde. Eine 24-Stunden Wettervorhersage trifft heute mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit zu. In früheren Zeiten glaubte man, das Wetter anhand des Verhaltens von Fröschen vorhersagen zu können. Tatsächlich klettern europäische Laubfrösche bei sonnigem Wetter an Pflanzen empor, während sie bei kaltem Wetter in Bodennähe bleiben. Aus dieser Beobachtung heraus entstand die Vorstellung, der Laubfrosch könne das Wetter nicht nur anzeigen, sondern sogar vorhersagen. Dazu hat man den Laubfrosch in Gläser mit kleinen Leitern gesetzt und – wenn er die Leiter emporstieg – schönes Wetter vorausgesagt. Tatsächlich ist es aber so, dass der Laubfrosch nur seiner Beute folgt. Bei schönem Wetter fliegen Insekten höher als bei kaltem Wetter und so klettert der Laubfrosch bei sonnigen Temperaturen an Pflanzen empor, um auf die Jagd zu gehen. Von den etwa 20 in Deutschland heimischen Amphibienarten, zu denen neben den Fröschen auch Unken, Kröten, Salamander und Molche gehören, kann übrigens nur der Laubfrosch klettern, was er seinen speziellen saugnapfartigen Zehen zu verdanken hat. Heute sollten wir also die Wettervorhersage lieber den Meteorologen überlassen, wobei es ja nicht schwer ist, für Osnabrück Regen vorherzusagen, denn mit ca. 820 Liter pro Quadratmeter Niederschlag pro Jahr gehört unsere Heimatstadt zu den regenreichsten Städten Deutschlands.