Grüne Smoothies. Was ist dran und drin?
- 14.11.2014
- Grüne Smoothies sind »in« und gelten als gesunde Mini-Mahlzeiten aus dem Mixer. Was steckt dahinter? Wir wissen es alle: Obst und Gemüse sind gesund. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt davon zur Förderung der Gesundheit »5 am Tag«. Zu den ernährungsphysiologischen Vorteilen von Obst, Salat und Gemüse zählen ihre geringe Energiedichte, ein geringer Fettgehalt und gleichzeitig ein hoher Gehalt an verschiedenen Vitaminen, Mineralstoffen sowie Ballaststoffen. Weiterhin enthalten sie Antioxidantien und andere sekundäre Pflanzenstoffe, von denen derzeit über 100.000 bekannt sind und die vielfältige Schutzfunktionen in Zellen ausüben. Es sind weniger die Effekte der einzelnen Vitalstoffe, als viel mehr ihr komplexes Zusammenwirken, das sich positiv auf die Gesundheit auswirkt. Das Problem ist aber, dass pflanzliche Zellen, anders als tierische, von einer festen, schützenden Zellwand umgeben sind. Diese Zellwand muss durch sehr gründliches und ausdauerndes Kauen aufgeschlossen werden. Dieser enorme Kauaufwand wird meistens nicht aufgebracht, wodurch ein großer Anteil der zellulären Vitalstoffe nicht zugänglich ist und ungenutzt wieder ausgeschieden wird. 2004 hatte Victoria Boutenko in den USA eine Idee, wie die Zellwände von Pflanzenzellen einfacher aufgeschlossen werden können. Um an möglichst viele der gesunden Vitalstoffe zu gelangen, mixte sie je eine Hälfte Blattgrün und eine Hälfte an Früchten in einem Hochleistungsmixer und prägte damit den Begriff »Grüner Smoothie«. Blattgrün von Salaten, Kräutern, Wurzelgemüse und Wildkräutern hat eine extrem hohe Nährstoffdichte und häufig einen strengen und bitteren Geschmack. Durch die Zugabe süßer Früchte wird zum einen der Geschmack ausgeglichen, zum anderen werden außerdem noch weitere Vitalstoffe wie Vitamine dazugegeben. Bei der Zusammensetzung von 50 Prozent Blattgrün und 50 Prozent Frucht ist viel Spielraum für Kreativität bei der Auswahl der Zutaten. Individuelle Geschmackvorlieben können berücksichtigt werden und ein Smoothie lässt sich einfach und rasch, in nicht einmal fünf Minuten, herstellen. Können pflanzliche Vitalstoffe aus Blattgrün und Früchten im Grünen Smoothie auch negative Wirkungen verursachen? Beispielsweise enthalten Spinat, Rote Beete und Rhabarber Oxalsäure, die im Körper zu Calciumoxalat umgewandelt wird. Bei Personen, die zu Nierensteinbildung neigen, wirkt sich Oxalsäure negativ aus. Hier gilt für die Grünen Smoothies, genau wie auch für den Verzehr dieser Pflanzen als Salat, Gemüse oder Kompott: Nur die Dosis macht das Gift. Abwechslung bei der Auswahl der Zutaten und die Verwendung regionaler Produkte, deren Angebot im Verlauf des Jahres variiert, vermeiden eventuelle negative Auswirkungen und ermöglichen es, gleichzeitig eine große Breite an verschiedenen Pflanzenstoffen aufzunehmen. Sollen für Smoothies auch Wildkräuter als Blattgrün verwendet werden, ist eine Kenntnis der Arten, die gesundheitsfördernd sind und verwendet werden können, unerlässlich.