Dieses Projekt beschäftigt sich mit der Vorbereitung eines DFG-Projektantrags zum Thema des Umgangs mit Paradoxien in professionellen Handlungsfeldern. Als Paradoxien werden dabei Spannungsverhältnisse definiert, die in sozialen Situationen und Kontexten entstehen und sich aus widersprüchlichen, simultan auftretenden, individuellen sowie auch kollektiven Handlungsanforderungen und -zielen ergeben (vgl. Smith & Lewis, 2011). Solche Spannungsverhältnisse bestehen u.a. auch im pädagogischen Handlungskontext Schule. Dort entstehen widersprüchliche Anforderungen an professionelles pädagogisches Handeln zum Beispiel dann, wenn Lehrpersonen einerseits eine für die gemeinsame Arbeit notwendige Nähe und symmetrische Beziehung auf Augenhöhe zu den Schülerinnen und Schülern (SuS) aufbauen sollen bzw. möchten, gleichzeitig aber die Leistungen der SuS bewerten und über deren schulisches Fortkommen entscheiden müssen, was klarerweise eine asymmetrische Beziehung definiert und von Lehrpersonen häufig als Belastung empfunden wird (vgl. Helsper, 2002, 2016). Weitere signifikante Spannungsverhältnisse entstehen im Verhältnis von individueller Förderung und sozialer Integration (vgl. Kunze & Solzbacher, 2016, Müller-Using, 2015). Begründungen für Handlungsentscheidungen in den unterschiedlichen kulturellen Kontexten und professionellen Handlungsfeldern sollen analysiert und beschrieben werden. Der vorliegende Forschungsansatz untersucht die Copingstrategien zum Umgang mit solchen paradoxen Spannungen und berücksichtigt dabei u.a. Dialogizität und mögliche ‚Scaffolding’-Strategien.