KomBiA ist ein dreijähriges Forschungs- und Entwicklungsprojekt mit dem Ziel, Kompetenzfeststellungsverfahren für ältere Erwerbstätige aus kleinen und mittleren Betrieben zu gestalten. Dazu werden Prototypen in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt entwickelt, erprobt und einer Evaluation unterzogen. KomBiA widmet sich drängenden Problemen, die sich aus dem demographischen Wandel für ältere Arbeitnehmer/-innen ergeben. Die steigenden Qualifikationsanforderungen, der sozio-technische Wandel und die kürzere Halbwertzeit des Wissens machen eine kontinuierliche berufliche Weiterbilddung insbesondere für diese Zielgruppe notwendig. Da sich individuelle Voraussetzungen und mögliche berufliche Perspektiven von Fall zu Fall unterscheiden, genügen keine uniformen Konzepte, sondern es braucht Weiterbildungsmaßnahmen, die auf einer individuellen Kompetenzfeststellung aufbauen, die formal erworbene Kompetenzen durch z.B. Ausbildungen als auch informell erworbene Kompetenzen z.B. durch Berufserfahrungen erfassen. Bisherige Verfahren zur Kompetenzfeststellung und -zertifizierung sind jedoch zu wenig zielgruppen- und branchenspezifisch ausgerichtet, als dass sie kleinen und mittleren Unternehmen bei einer maßgeschneiderten Weiterbildungsarbeit behilflich wären. KomBiA richtet seine Aufmerksamkeit auf zwei Branchen, für die das Problem des Fachkräftemangels in besonderem Maße besteht: Maschinen- und Anlagenbau und Altenpflege. Der unmittelbare Nutzen einer Mitwirkung für Unternehmens Durch die Mitwirkung von Unternehmen an der Entwicklung sind sie in die Weichenstellung für ein Kompetenzbilanzierungsverfahren involviert, das den Anforderungen von Nutzerfreundlichkeit, Praktikabilität im betrieblichen Alltag und Wirtschaftlichkeit genügen soll. Die Unternehmen sprechen in allen Phasen von der Bedarfsanalyse und Anforderungsformulierung über die Entwicklung von Konzept und Prototyp bis hin zur Erprobung, Evaluation und Finalisierung mit. Dabei kommen sowohl die Perspektive der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als auch die der Personalverantwortlichen zum Tragen, damit tatsächlich ein erfolgreiches Produkt entstehen kann. Personalverantwortliche des Unternehmens haben zudem die Möglichkeit, sich speziell im Rahmen eines zweitägigen Workshops mit der Kompetenzbilanz hinsichtlich seines Hintergründe und seiner Durchführung im Detail vertraut zu machen. Sie lernen das Zusammenspiel von Kompetenzbilanzierung und systematischer Weiterbildungsplanung bzw. Personalentwicklung kennen und diskutieren mit den Entwicklern, wie das Begleitmaterial für Personalverantwortliche aussehen kann und sollte. Ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in der Pilotphase 1 oder 2 die Möglichkeit, von dem Kompetenzbilanzierungsverfahren direkt zu profitieren. Sie bekommen einen Überblick über das eigene Wissen und Kompetenzen, können diese selber besser einschätzen und erhalten eine fachliche Rück-meldung und Bewertung (keine Prüfung) durch Fachexperten. Sie setzen sich erneut detailliert mit dem Berufsbild und seinen Anforderungen auseinander, steigern so ihr Selbstbewusstseins und entwickeln eine motivierende Perspektive für die eigene Berufsausübung. Im Zusammenspiel von Personalverantwortlichen und älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ist die angefertigte Kompetenzbilanz, je nach individuellen Voraussetzungen, eine fundierte Ausgangsbasis für konkrete Entwicklungsmaßnahmen, die Fachkompetenz, Arbeitsmotivation und Gesundheitskompetenz ansetzen.
Projektlaufzeit
01.11.2015 - 31.10.2018
Verbund/Partnerorganisation
HeurekaNet – Freies Institut für Bildung, Forschung und Innovation e.V.