Beschreibung
- In den vergangenen 15 Jahren ist in Deutschland eine Reihe von Studien entstanden, die sich mit Muslimen in Deutschland befassen. Fokussiert wurden unter anderem verbandliche Strukturen, Handlungsfelder der Gemeinden und religiöse Orientierungen bei Jugendlichen. Auch wenn diese Studien detaillierte Einblicke in Teilaspekte eines heterogenen muslimischen Alltagslebens ermöglichen, fehlt es bislang an Studien, die sich mit der muslimischen Zivilgesellschaft außerhalb der verbandlichen Strukturen befassen. Folglich wissen wir wenig über niederschwellige Selbstorganisation von jungen Muslim*innen, die von Ihnen bearbeiteten Anliegen und Themen und darin gewonnene Selbstwirksamkeitserfahrungen. Das Forschungsvorhaben will einen Beitrag zur Schließung dieser Forschungslücke leisten. Fokussiert wird insbesondere die Mädchen- und Frauen- und Familienarbeit, die in zumeist informellen Zusammenhängen vielerorts geleistet wird. Das Projekt ist ein mehrphasiges und auf Partizipation angelegtes Forschungsprojekt, das explorative Elemente und Praxis in einem innovativen Setting miteinander verbindet. Die Durchführung des Projekts ist in einem hohen Maße abhängig vom Feldzugang. Das Vorhaben, das bis zum 31.12.2019 angelegt ist, folgt einer Struktur von auf die Praxis und ihre Akteur*innen ausgerichteten kooperativen Formaten. Es handelt sich um einen Forschungsverbund der beiden Universitäten Frankfurt am Main und Osnabrück. Über diesen Verbund werden Bereiche der pädagogischen und sozialwissenschaftlichen Analyse und Theorie, gendertheoretische und feministische Erkenntnisse, religionsbezogene Expertise und Kompetenz im Zugang zu muslimischen Binnenräumen zusammengeführt.