SubjeKt: Mixed-Methods-Studie zur Erfassung subjektiver Krankheitstheorien von Patientinnen und Patienten mit berufsbedingten Handekzemen für die Schulungs- und Beratungspraxis
Projektstatus: abgeschlossen Drittmittelprojekt
Berufsbedingte Handekzeme zählen seit Jahrzehnten zu den häufigsten berufsbedingten Erkrankungen (DGUV 2017). Die Prävalenz und Inzidenz ist aufgrund der berufstypischen Hautbelastung in gesundheitsbezogenen und hauswirtschaftlichen Berufen (z. B. Pflege, Physiotherapie, Hauswirtschaft, Reinigung) hoch, so dass ambulante und stationäre Maßnahmen der sekundären und tertiären Individualprävention seit Jahren zur Regelversorgung in Deutschland zählen, z. B. in den Schulungs- und Beratungszentren (schu.ber.z) der BGW sowie in spezialisierten Kliniken zur Durchführung eines modifizierten stationären Heilverfahrens bei klinisch schweren Berufsdermatosen. Es ist bekannt, dass bei diesen Erkrankungen das individuelle Verhalten der Patientinnen und Patienten (z. B. Hautpflege, Hautschutz, Anwendung therapeutischer Maßnahmen) maßgeblich dazu beiträgt, langfristig den Berufsverbleib zu sichern und gleichzeitig den Hautbefund bei ekzematösen Hauterkrankungen zu verbessern und die Lebensqualität zu steigern. Schulungen und Beratungen sind zentrale Elemente, die dazu führen können, entsprechende Verhaltensänderungen bei den Patientinnen und Patienten zu initiieren und zu unterstützen. Subjektive Krankheitstheorien sind ein wesentlicher Einflussfaktor auf das individuelle Gesundheits- und Krankheitsverhalten, z. B. die Durchführung von Hautschutzmaßnahmen, aber auch die Umsetzung ärztlicher Therapieempfehlungen (Compliance). Sie sind folglich ein wichtiges Zielgruppenmerkmal, das die Bewältigung chronischer Erkrankungen maßgeblich beeinflussen kann. Personen, die Betroffene schulen und beraten, sollten subjektive Theorien daher idealerweise im Rahmen ihrer Tätigkeit berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen des Projektes „SysLit-Theorie“ eine systematische Literaturrecherche durchgeführt, um zu erfassen, welche subjektiven Krankheitstheorien sich bei Patientinnen und Patienten mit ekzematösen Hauterkrankungen identifizieren lassen. Die Erkenntnisse bieten einen Ansatzpunkt, um die ambulante und stationäre Versorgungspraxis in berufsdermatologischen Schwerpunktzentren sowie in den Schulungs- und Beratungszentren der BGW im Hinblick auf die Patientenorientierung künftig weiter zu verbessern.