Wie stehen die Chancen auf einen Lottogewinn? Kann der Zufall optimiert werden?
- 13.11.2009
- Immer wieder tauchen für Lottospieler Gewinnstrategien auf, mit denen man angeblich die Wahrscheinlichkeit eines Lottogewinns optimieren kann. Leider scheinen aber die Lottozahlen nichts von diesen Gewinnstrategien zu halten. Und die allermeisten Lottospieler erhalten für Ihren Einsatz nur ein paar Minuten Nervenkitzel und dann die Gewissheit, vom großen Geld nur in ihren Träumen etwas zu sehen. Es gibt cirka 14 Millionen mögliche Ergebnisse einer Lotto-Ziehung, die alle mit gleicher Wahrscheinlichkeit auftreten. Die Wahrscheinlichkeit, beim Lotto alle sechs Zahlen zu erraten, ist daher nur cirka 1 zu 14 Millionen, und – falls man die Superzahl noch berücksichtigt – 1 zu 140 Millionen. Wenn ein 20-Jähriger am Freitag einen Lottotipp abgibt, so ist die Wahrscheinlichkeit, am Samstag die Ziehung aufgrund eines plötzlichen Todes nicht mehr zu erleben, weit höher, als den Samstagabend als Lottomillionär zu erleben. Moderne Wahrscheinlichkeitstheorie beschäftigt sich unter anderem mit der Frage nach besonders seltenen Ereignissen. Dies wäre hier zum Beispiel die Frage nach der Wahrscheinlichkeit, dass jemand zehn Ziehungen hintereinander gewinnt. Oder, dass ein Jahr lang der Jackpot nicht geknackt wird. Oder, um ein anderes Beispiel zu nennen, dass in einer Woche aufgrund extremer Hagelmengen der Landwirtschaft enorme Schäden entstehen. In vielen in der Praxis wichtigen Fällen lassen sich extrem seltene Ereignisse schwer beschreiben, oder die entsprechenden Wahrscheinlichkeiten sind zu kompliziert, um sie exakt zu berechnen. Eine möglichst genaue Schätzung dafür anzugeben, ist eine der Aufgaben moderner Wahrscheinlichkeitstheorie.