Das Forschungsprojekt konnte bisher auf der Grundlage der genealogischen Blickperspektive zwei zentrale Ergebnisse herausarbeiten: Zum einen, dass die Marxsche Theorie und Praxis der Gesellschaftskritik sich durchgängig im Handgemenge vollzieht; zum anderen, wie sehr dieses Handgemenge, also der performativ-politische Einsatz und das Denken in gegnerischen Konstellationen, geradezu konstitutiv ist für die Gesellschaftskritik selbst. Ging es bisher um den Nachweis der unhintergehbaren Verwobenheit der Marxschen Gesellschaftskritik mit dem Handgemenge, so soll es in der Fortsetzung dieser Forschungsperspektive darum gehen, die Folgen und Effekte dieser Einsicht für den umfassenden Wahrheitsanspruch der Marxschen Gesellschaftskritik zu untersuchen. Die grundlegende Frage, die es nun zu beantworten gilt, lautet: Was heißt es für eine Gesellschaftskritik, wenn sie eine parteilich-performative Wahrheitspolitik für eine spezifisch geschichtliche Bewegung vollziehen muss und zugleich gerade als Sprachrohr dieser Bewegung für die Gesellschaft als Ganzes eine umfassende, nämlich revolutionäre Wahrheit behauptet? Die Beantwortung dieser Frage wird, ausgehend von den bisherigen Forschungsergebnissen, entlang von drei medialen Feldern erfolgen, die die Gesellschaftskritik von Marx maßgeblich auszeichnen: das Feld der politischen Organisation, der journalistischen Praxis und der wissenschaftlichen Theoriebildung.