Sorge um die Demokratie in Europa und Nordamerika
Projektstatus: abgeschlossen
Drittmittelprojekt uri icon

Projektleitung

Beschreibung

  • Sorgen um die Demokratie in Europa und Nordamerika (ANXIETIES) ist ein auf drei Jahre angelegtes, intensives und auf die Entwicklung weiterführender Aktivitäten und Strukturen angelegtes Kooperationsprojekt zwischen einer Gruppe deutscher/europäischer Sozialwissenschaftlerinnen bzw. -wissenschaftler und einer in ihrer Zusammensetzung eng abgestimmten Gruppe amerikanischer, vom amerikanischen Social Sciences Research Council (SSRC) nominierter Sozialwissenschaftlerinnen bzw. -wissenschaftler. Ziel der geplanten Zusammenarbeit ist (a) gemeinsam eine innovative Forschungsagenda für zentrale empirische und normative Herausforderungen der Demokratie zu entwickeln und (b) eine Reihe von Veröffentlichungen für multiple Adressaten vorzubereiten, in denen wesentliche Sorgen über Handlungsfähigkeit und Legitimität repräsentativer Demokratien sowie die Bewertung von Reformoptionen diskutiert werden. Auch jenseits der unmittelbaren Förderperiode sollen (c) gemeinsame transatlantische Forschungsanträge angeregt werden. Das Projekt basiert auf einer Reihe empirischer Prämissen, die auf dem Anxieties-of-Democracy-Projekt des SSRC aufbauen und aus Diskussionen zwischen einer von Ira Katznelson geführten SSRC-Gruppe und einer von Claudia Landwehr, Thomas Saalfeld und Armin Schäfer koordinierten Wissenschaftlergruppe auf deutscher/europäischer Seite entstanden: die meisten liberalen Demokratien stehen in ihren normativen Grundlagen vor großen Herausforderungen: Dies schließt (a) längerfristige soziale Probleme wie wachsende Ungleichheit mit Auswirkungen auf die politische Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern ebenso ein wie (b) die demokratischen Implikationen neuer politischer Instrumente, die u.a. mit Blick auf finanzielle und sicherheitspolitische Krisen entwickelt wurden (z.B. hinsichtlich von Transparenz und parlamentarischer Kontrolle). Nicht zuletzt sind hier (c) auch Probleme transnationaler Koordination in Verbindung mit Phänomenen wie Klimawandel und Migration sowie (d) politische Herausforderungen zu nennen, deren politische Kosten und Nutzen erst jenseits einer oder weniger Legislaturperioden und Wahlzyklen deutlich werden. Im Projekt sollen eine Serie gut vorbereiteter und aufeinander abgestimmter Konferenzen und Workshops genutzt werden, um die genannten Herausforderungen zu beschreiben, den diesbezüglichen Forschungsstand zu evaluieren, entsprechende Publikationen zu erarbeiten, eine zukunftsorientierte Forschungsagenda zu entwickeln und weitere innovative Forschung in den folgenden zwei übergeordneten Bereichen vorzubereiten: (a) politische Beteiligung und Repräsentation in zunehmend von Ungleichheit gekennzeichneten Gesellschaften und (b) demokratische Handlungsfähigkeit, Legitimität und Reformen im Lichte neuer politischer Herausforderungen. Diese institutionellen und verhaltenswissenschaftlichen Analysen sollen vor allem in Bezug auf spezifische Politikfelder erarbeitet und angestoßen werden: Haushaltspolitik, Klimawandel und Migration.

Projektlaufzeit

  • 01.01.2017 - 31.03.2018

Ergebniszusammenfassung

  • In recent years, commentators have voiced increasing alarm not only about the state of, but also about the future of liberal democracy. It has become apparent that in our age, democracy is less likely to be overturned by military coups or wars than to die silently at the hands of elected authoritarian rulers. If the forces that threaten to undermine democratic institutions are brought to power by democratic majorities and operate within these very institutions, any assessment of the vulnerability and resilience of liberal democracy needs to be informed about what citizens mean by, and expect from representative democracy, as well as about the capacity of democratic institutions to deliver it without sacrificing fundamental rules and norms. Over more than three years from 2016-2020, the Anxieties of Democracy-Programme, a joint initiative of the Social Science Research Council and a DFG-funded team convened by the applicants, has brought together scholars from Europe and the United States to discuss contemporary challenges to liberal democracy in a comparative perspective and to forge collaborations. In a series of workshops, each attended by 15-25 members of the SSRC’s Anxieties of Democracy Program as well as researchers from Germany and several other European countries, three aspects were identified as pressing challenges to liberal democracies that can and should be studied: (1) new and deepening cleavages in the citizenry and the way they are voiced and represented, (2) the way in which these cleavages may lead to increasing polarization within the political system, affecting the capacity of representative institutions, and parliaments in particular, to deliver stable government and credible policy responses under such adverse conditions and (3) the degree to which citizens’ aspirations for democratic institutions and practices are compatible or diverge. The format we chose for these workshops was crucial for thorough conceptual and empirical discussions. We made it an absolute priority to devote at least one hour to the discussion of each paper, thus giving participants the chance to elaborate on their ideas and to discuss them extensively and openly in a relaxed and friendly, but also focussed atmosphere. Judging from the positive feedback we received from participants, this format has greatly contributed to the workshops’ success and to the consolidation of the network.

Schlagwörter

  • Politikwissenschaft

Finanzierung durch

Bewilligungssumme

  • 6.039,13 €
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