Die verflixte 13. Eine Zahl voller Geheimnisse?
- 13.11.2020
- Was für ein Unglück! Das 13. Osnabrücker Wissensforum findet an einem Freitag, den 13. statt und das hinterlässt ein mulmiges Gefühl, was alles schiefgehen könnte … oder nicht? Zumindest die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort scheint stark dezimiert zu sein! Genaugenommen ist hier neben der ‚ Unglückszahl‘ 13 noch ein ‚Unglückstag‘ hinzugekommen. Zusammengenommen bilden sie ein bedrohliches Potential und jeder kennt hierfür Beispiele. Etwa fanden am 13.11.2015 die Terroranschläge in Paris statt oder das Kreuzfahrtschiff „Costa Concordia“ verunglückte am 13.01.2012. Die Geschichte war aber auch schon immer anfällig für Missverständnisse. Zum Beispiel war zu Beginn der Weltwirtschaftskrise der ‚schwarze Freitag‘ 1929 an der Börse in New York nicht an einem 13., sondern am 25.10. Genau genommen ist aber auch dies so nicht bedeutend, da der Börsencrash am 24.10 begann. Aber im Zeitalter der ‚Fake News‘ ist das vermutlich nur eine Kleinigkeit. Als Börsenereignis ist der Crash am 13.05.1927 in Berlin ein besseres Beispiel. Zumindest im Christentum wird der Tag ‚Freitag‘ eher mit ambivalenten Gefühlen angesehen, da dies laut Überlieferung insbesondere der Todestag von Jesus ist. Interessanterweise ist aber der Unglückstag ‚Freitag, der 13.‘ eine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Zur Beruhigung kann festgehalten werden, dass diesbezüglich durchgeführte Statistiken bisher alle nur nachweisen konnten, dass nicht mehr aber auch nicht weniger unglückliche Ereignisse stattfinden als an anderen Tagen. Da spielt die menschliche Psychologie einem einen Streich, was aber hier nicht weiter vertieft werden soll. Kehren wir zurück zum Thema. Als ungerade Zahl hatte die 13 es schon immer schwer als Nachfolger der 12, die häufig sehr positiv zur Geltung kommt: 12er Gruppen, die 12 Monate eines Jahres und mehr sind Belege hierfür. Die Redewendung „Jetzt schlägt's aber 13!“ oder „13 als des Teufels Dutzend“ tragen auch ihren Teil zum schlechten Image der 13 bei. Auf der anderen Seite sind mit ein bisschen Glück beim ‚Bäckerdutzend‘ 13 Teile beim Kauf eines Dutzends in der Tüte; ein 52er Kartenspiel besitzt 4 mal 13 Karten; im Judentum ist die 13 positiv besetzt, was sich etwa daran zeigt, dass hier ein Junge an seinem 13. Geburtstag seine ‚Bar Mizwa‘ feierlich begeht. Bemerkt man noch, dass die 17 in Italien als Unglückszahl gilt und sich auch Glückszahlen weltweit unterscheiden, dann müsste das Schicksal Kultur- und Ländergrenzen berücksichtigen. Das erscheint doch sehr unwahrscheinlich! Als historische Anekdote mit Bezug zum Osnabrücker Land sei angemerkt, dass die Römer unter anderem ihre 17. Legion bei der Varusschlacht verloren haben, was noch einmal zeigt, dass Glück und Unglück auch sehr vom Betrachtungswinkel abhängen. Versuchen wir uns der 13 mathematisch zu nähern: Sie ist offensichtlich eine Primzahl, deren Ziffern die ersten beiden ungeraden natürlichen Zahlen sind. Dreht man die Reihenfolge der Ziffern um, so ergibt sich mit 31 wieder eine Primzahl. 13 ist daher eine sogenannte Mirpzahl, hiervon die Kleinste – und die 31 sollte einem am Monatsende auch schon einmal begegnet sein. 13 ist eine ‚Fibonacci-Zahl‘ und besitzt noch andere schöne Eigenschaften. Ist also die Zahl 13 verflixt? Nein, aber sie ist natürlich interessant. So wie jedes Kind anders ist und Eltern ihre Kinder auf unterschiedlichste Art und Weise lieben können, verhält es sich auch mit den Zahlen in der Mathematik. Man muss sie respektieren, wie sie sind und sich an ihnen erfreuen!