Der Bauvertrag – Einordnung als modifikationsoffener Austauschverbund sowie Dogmatik der Modifikation und Kooperation
Projektstatus: laufend
Drittmittelprojekt uri icon

Projektleitung

Beschreibung

  • Der Bauvertrag ist ein in höchstem Maße praktisch relevanter Vertragstyp. Gleichzeitig ist seine wissenschaftliche Behandlung wenig ausgeprägt. Die Arbeit unternimmt den Versuch, diese Lücke zu schließen. Zu diesem Zweck wird eine umfassende Untersuchung des Bauvertrags vorgenommen. Ziel ist es, Grundlagen der Dogmatik des Bauvertrags interdisziplinär und rechtsvergleichend mit seiner Einordnung als modifikationsoffener Austauschverbund aufzuarbeiten. In einem ersten Schritt gilt es, unter Rückgriff auf die Bauingenieurwissenschaften die Realien des Bauvertrags und die damit verbundenen rechtlichen Aufgabenbereiche zu identifizieren. Hiervon ausgehend sind ökonomische Problemstellungen des Bauvertrags hervorzuheben und das rechtsökonomische Lösungsinstrumentarium vorzustellen. Diese breite interdisziplinäre Basis führt über zu der dogmatisch-rechtsvergleichenden Untersuchung des Bauvertrags. Entfaltet wird anfangs die These, dass der Bauvertrag ein Fremdkörper im Konzept des Werkvertrags ist und vergleichend die Situation bei VOB/B und den internationalen FIDIC-Verträgen bewertet. Mittels einer Analyse der untersuchten Rechtsquellen im Hinblick insbesondere auf Systematik und Entwicklung sowie der Hauptleistungspflichten des Bauvertrags sind sodann erste Elemente des modifikationsoffenen Austauschverbunds vorzustellen und zwar: Leistungskonkretisierung durch Bezugnahme auf technische Regelwerke, der Übergang von einer durch die Abnahme vermittelten Punktualität zu einem gestreckten Austausch mittels Teilabnahmen sowie Abschlagszahlungen und schließlich Relativitätsdurchbrechungen bei der Vergütungszahlung als Ausprägung der Mehrseitigkeit. Sodann sind Modifikation und Kooperation als Teil der schuldrechtlichen Risikostruktur zu etablieren. Sodann zielt die Untersuchung darauf ab, verschiedene Vertragsformen des Bauvertrags und die damit korrespondierenden vertraglichen Risikomodelle zu analysieren und mit der Vertragsformenvielfalt und der Leistungskonkretisierung durch Leistungsbeschreibungsvorgaben weitere Elemente des modifikationsoffenen Austauschverbunds aufzuzeigen. Die Dogmatik der Modifikation gibt anschließend eine Antwort auf die Unvollständigkeit des Bauvertrags und ordnet die allgegenwärtigen Vertragsänderungen ein. Ziel ist ferner die Verdeutlichung der heteronomen Risikozuordnung durch Modifikation und die Lösung der Funktionalitätsproblematik im Erfüllungsstadium. Die Untersuchung der Kooperation schafft erstmals ein rechtsvergleichend und rechtsökonomisch geprägtes Verständnis dieses schillernden Begriffs und überführt ihn in die Diskussion zur Mitwirkung sowie Prüf- und Hinweispflichten. Ein umfassendes Gesamtfazit verdeutlicht Ertrag und Reformnotwendigkeit im Recht des Bauvertrags.

Projektlaufzeit

  • 01.11.2024 - 31.10.2026

Schlagwörter

  • Privatrecht

Finanzierung durch

Bewilligungssumme

  • 13.741,00 €
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